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Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt a. M. Unterliederbach 

cDer Heilige Stephanus

Frieden für die Ukraine

Bildquelle: gettyimages, shanina2022 csm_friedenstaube_graffiti_violett_qgettyimages_shanina_id1195352942_1380_c05a4a9cae

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 40 Jahren und neun Umzügen begleitet mich ein Bild von einem Sonnenuntergang. Im Moment steht es in meinem Arbeitszimmer, der Sonnenuntergang ist schon etwas verblichen. Wichtig ist für mich der Spruch auf der Rückseite, mein Konfirmationsspruch und vor allem der Vers auf der Vorderseite.

„Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist mit uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“

Meine Pfarrerin Helga Trösken überreichte mir das Bild 1985 anlässlich meiner Konfirmation. Damals gefiel mir vor allem der Sonnenuntergang und den Spruch fand ich gut. 

Die Bedeutung wurde mir erst nach und nach klar. Ich lernte in der Schule, dass Dietrich Bonhoeffer ein mutiger junger Pfarrer war, der im 2. Weltkrieg zur Bekennenden Kirche gehörte und gegen die Nazis für seinen Glauben eingetreten war. Das fand ich sehr bewundernswert. Am 9. April wird sich sein Todestag zum 80. Mal jähren. 

Bonhoeffer lebte in den 30er Jahren zeitweise in den USA, wo er an der Universität lehrte. Er hätte  dortbleiben können, eine Pfarrstelle hatte er in Aussicht. Doch er ging wieder nach Deutschland, weil er es für seine Aufgabe hielt, mit der Bekennenden Kirche vor Ort gegen Hitler sein Wort zu erheben. In Deutschland organisierte er ein eigenes Pfarrerausbildungsseminar für die Bekennende Kirche. 

Nicht jeder hätte so gehandelt. Zu seinem Glauben und zu seinen Überzeugungen zu stehen, auch wenn es unbequem oder gar gefährlich ist, das erfordert viel Mut. Sein Mut und Trost erwuchs aus zwei Bereichen: zum einen aus der Verbindung zu seiner Familie und zu seinen Mitstreitern. 

So schreibt er in seinem berühmten Brief aus der Haft an seine Verlobte Maria Wedemeyer im Dezember 1944: „Es werden stille Tage in unseren Häusern sein. Aber ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, je stiller es um mich herum geworden ist, desto deutlicher habe ich die Verbindung mit Euch gespürt…“. 

Zum anderen war sich Dietrich Bonhoeffer gewiss, dass Gott auch an diesem Ort und in dieser Situation bei ihm sein wird. Er spürte das einfach. Bonhoeffers Worte wurden für viele Menschen zum Trost. Sie begeistern Konfirmandinnen und Konfirmanden, sie werden tausendfach gesungen und sie stehen auf Trauerkarten. Seine Worte sind nicht nur eine Aufmunterung, auf die guten Mächte um uns herum zu vertrauen. Sie sind auch eine Aufforderung, an die guten Mächte zu glauben und niemals aufzugeben. 

Ihre Pfarrerin Regina Westphal 

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