
auf der Homepage der
Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt a. M. Unterliederbach

Frieden für die Ukraine

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
Die Flut der Wörter
Sie alle konkurrieren um meine Aufmerksamkeit: Angebote, Empfehlungen, Ratgeber. Schließlich umgibt mich nicht nur ein Wort, sondern Millionen von Wörtern tagtäglich. Netflix und Youtube konfrontieren mich immer wieder mit den neuesten Erscheinungen. In meiner Nachrichtenapp auf dem Handy prasseln zudem die aktuellsten weltweiten Meldungen auf mich ein. Eine Flut von Wörtern, die ich erst - wie Legosteine - in ihre jeweilige Box sortieren muss, um das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.
Eine Herkulesaufgabe, der ich jeden Tag nachkomme. Das erschöpft mich ziemlich. Doch zum Glück begleiten mich auch kleine Sprüche wie Motivationsschätze. Diese sind aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Sprüche höre ich nicht im Alltag, sondern sie hängen in meinen eigenen vier Wänden kunstvoll gerahmt. Jeden Tag gehe ich an ihnen vorbei und lese sie.
Bis heute liebe ich zum Beispiel meinen Taufspruch: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“. Er ist nicht besonders ausgefeilt und selten ist er erst recht nicht. Aber es ist mein Spruch. Meine kleinen Worte, die mir einst geschenkt wurden und die mir sagen: Da ist jemand, der sich jederzeit um mich kümmert und den Wind aus stürmischen Zeiten nimmt.
Dieses Geschenk, das aufgeschrieben an meiner Wand hängt, hilft mir, die alltägliche Flut der Wörter jeden Tag zu bändigen und zur Ruhe zu kommen. Morgen geht es weiter: Der Kampf um meine Aufmerksamkeit. Wie hilfreich ist es dann, schon bei einer Tasse Kaffee an einem weiteren geschenkten Spruch, meinem Konfirmationsspruch, vorbeizugehen: „Sei mir ein rettender Fels, eine Burg, die mich schützt! Bei dir allein bin ich in Sicherheit.“
Ihr Philipp Ruess