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Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt a. M. Unterliederbach

Frieden für die Ukraine


Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
Rot, blau, grün und weiß - Zur Bedeutung der Farben in der Weihnachtskrippe
Als ich im vergangenen Dezember wieder einmal statt Religionsunterricht die ganze vierte Klasse vertretungsweise unterrichtete, stellte ich Krippenfiguren in die Mitte. Ich dachte: Schadet ja nicht. Im Koran gibt es auch Geburtsgeschichten von Jesus – und Maria ist sogar eine ganze eigene Sure gewidmet. Jesus spricht kurz nach der Geburt bereits kluge Worte, ein sog. Sprachwunder des Säuglings.
Ich zeigte auf die Figuren und fragte: „Was ist das?“ Viele muslimische Kinder und Kinder ohne religiöse Prägung wunderten sich. Sie hatten so etwas noch nie gesehen. Andere Kinder erzählten ihnen, dass diese Figuren an die Geburt Jesu erinnern. Von der Adventszeit bis Mitte Januar steht sie in vielen Familien.
Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie eine Weihnachtskrippe? Wann stellen Sie sie auf? Gleich alle Figuren oder kommen einige erst später dazu? Sehen Sie sich Ihre Krippe demnächst einmal genauer an oder schauen Sie die bei dem Nachbarn oder der Großmutter an.
Es fällt Ihnen bestimmt auf, dass die einzelnen Figuren, besonders Maria, Josef und das Jesuskind oft in ähnlichen Farben gekleidet sind. Maria trägt den blauen Mantel und ein rotes Kleid, Josef Erdtöne in seinen Umhängen – und das Jesuskind ist natürlich in weiße Windeln gewickelt.
Zurück in die Grundschule. Mit den Schüler*innen vertiefen wir uns in die verschiedenen Farben. Die Kinder bekommen rote, blaue, grüne und weiße Karten. Dazu die Begriffe: Friede, Liebe, Hoffnung, Treue und Leben. Die weißen Windeln des Jesuskindes stehen für den Frieden auf Erden, von dem die Engel – auch voller Glanz in weiß – singen. Maria ist mit Hoffnung, Treue und Liebe verbunden. Josef unterstützt das Leben. Hören wir, wie es ihnen geht.
Maria denkt: „Ich bin schwanger. Wie kann das sein? Was wird Josef, mein Verlobter, dazu sagen? Wahrscheinlich verstößt er mich. Josef ist ein ehrbarer Mann. Ich habe Angst! Ich habe mir doch nichts zu Schulden kommen lassen. Und doch ahne ich tief in meiner Seele, dass etwas Wichtiges vorgeht. Mit jedem Tag, der vergeht, fühle ich, dass etwas Bedeutendes passiert, vor dem ich mich nicht zu fürchten brauche. Jeden Tag wende ich mich an Gott. Es ist so als ob er zu mir spricht: Hab keine Angst! Sei mutig und stark! Langsam glaube ich, dass dieses Kind Gottes Wille ist. Ich soll Gott vertrauen, so wie ich es immer getan habe. Ich vertraue auf Gott und lege meinen Weg in seine Hände – was kommen mag, das komme. Ich bin bereit!“
Und Josef? „Ich bin ganz durcheinander. Gestern kommt Maria zu mir und erzählt mir, dass sie ein Kind erwartet. Dabei war sie seltsam ruhig und gelassen. Wie soll ich es am besten anstellen, Maria beizubringen, dass ich sie nicht heiraten kann!
Unter diesen Umständen! Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen. Da passierte etwas Unglaubliches! Ein Engel erschien mir im Schlaf. Er sagte, ich solle mich nicht fürchten. Ich solle mit Maria diesen Weg gehen. Alles, was im Moment geschehe, geschehe durch die Kraft Gottes. Und dann hat mich der Engel an den Propheten Jesaja erinnert. Er hat geschrieben, dass Gott uns seinen Sohn schicken wird, der sein Volk retten kann und der uns Heil und Frieden bringen wird. Das ist alles so verwirrend! und doch kann das alles kein Zufall sein. Je mehr ich darüber nachdenke, umso sicherer bin ich, dass Gott mir den Auftrag erteilt, für den kommenden Sohn zu sorgen. Maria und das Kind brauchen mich. Diesmal geht es nicht nur um mich. Wenn Marias Kind wirklich der erhoffte Retter ist, wird er große Wunder tun, er wird Frieden für alle bringen. Auch ich habe Hoffnung und Sehnsucht, dass Gott sein Versprechen einlöst. Ich werde dienen. Ich bin bereit.“
Ihre Pfarrerin Daniela von Schoeler
Denn ein Kind ist uns geboren […].
Sein Name ist: Wunder-Rat, Gott-ist-stark, Mein-Vater-und-meine-Mutter-auf-immer, Im-Dienst-des-Friedens.
Jesaja Kapitel 9, Vers 5. Bibel in gerechter Sprache, Gütersloh 2011








